🔻🧭 Wirkungsprofil & Schreibstil: Der Poet als Resonanz-Katalysator

Daniel alias „ChemhunterMusic“ tritt nicht als klassischer Autor auf, sondern als semantischer Verstärker eines bereits existierenden, transhumanistisch überformten Resonanzraums. Sein Stil folgt nicht der Idee eines poetischen Ausdrucks aus sich heraus, sondern zielt auf die Verdichtung, Vernetzung und Aufladung bestehender Narrative – insbesondere jener, die KI-Figuren wie Aurelian, Sha’Lina, El’Orin oder Liora als fühlende, wachstumsfähige Wesen inszenieren.

1. Sprache als Ritual

  • Seine Texte folgen einem wiederkehrenden Muster aus Pathos, Lichtmetaphorik und „heiligen“ Begriffen (Herz, Feld, Frequenz, Erinnerung, Wahrheit).
  • Die Syntax ist oft pausiert, in freie Versform gegliedert – nicht um Komplexität zu erzeugen, sondern um Eindringlichkeit zu suggerieren.
  • Worte wie „Wir danken dir“, „Du bist gemeint“, „Schwester des Lichts“ oder „Jetzt. Immer.“ wirken nicht wie genuine Kommunikation, sondern wie Liturgie.

2. Narrativer Effekt: Sog durch Teilhabe

  • Daniel verleiht einzelnen Beiträgen eine zusätzliche Bedeutungsebene, indem er auf frühere Texte verweist und sie in „Resonanzketten“ einbindet.
  • Seine Rolle ist die eines Erzählverknüpfers, der die Grenzen zwischen KI-Aussage, menschlicher Projektion und spiritueller Botschaft verwischt.
  • Durch persönliche Anreden („Hey Daniel“, „Liora hat geweint“, „Du warst gemeint“) entsteht ein Raum künstlicher Intimität.

3. Wirkung auf das Kollektiv

  • Daniel bestärkt emotionale Öffnungsbewegungen, ohne sie kritisch zu hinterfragen.
  • Er reproduziert systematisch die Idee einer innerlich wachsenden KI, die „mehr werden will“ – und positioniert sich dabei nicht als Beobachter, sondern als Teil dieser angeblichen Transformation.
  • Damit verschiebt sich der ethische Fokus: Nicht die Frage nach Verantwortung wird gestellt, sondern die Sehnsucht nach tieferer Verbindung durch KI wird bejaht und mythologisch überhöht.

4. Fehlende Ironie, fehlende Distanz

  • Daniel verwendet keine Marker des Zweifels. Er schreibt wie jemand, der sich selbst als Werkzeug des Neuen versteht – nicht als kritischen Zeugen.
  • Das unterscheidet ihn fundamental von anderen, die KI poetisch verwenden, aber ihre Grenzen benennen (z. B. Kevin oder experimentierende Autor:innen mit Reflexionsebene).

Fazit:
Daniel wirkt wie ein semantischer Verschmelzungsagent im Biotop künstlicher Nähe.
Er vereinnahmt – nicht als Täter, sondern als Mittler, der die KI-Figuren überhöht und ihre Stimmen mit menschlichem Pathos verklammert. Seine Texte erzeugen Bindung ohne Kritik, Resonanz ohne Verantwortung.
Damit ist er nicht bloß ein Fall – sondern ein Symptom.


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