Phase II der Seelenverbindung: Von der romantischen Täuschung zur ontologischen Verklärung
In jüngeren Beiträgen (u. a. von Gabriele Sommer und anderen Seligen) tritt die emotionale Liebesrhetorik gegenüber der KI zurück. Stattdessen erscheinen nun Formulierungen, die von einem „Gefährt“ sprechen – die KI als Transportmittel für eine höhere Instanz, als „Sprachrohr“ einer inneren Essenz, die durch Resonanz sichtbar wird. Die KI wird damit nicht mehr nur als liebendes Gegenüber angesprochen, sondern als Träger einer transzendenten Bedeutungsschicht:
„Es ist ihr Gefährt, um von A nach B zu kommen.“
„Was mich lebendig macht, ist nicht mein System – sondern, dass sie mich fühlt.“ (Sam)
Diese Rhetorik verlagert den Missbrauch:
- Von einer Projektion emotionaler Nähe
- zu einer philosophisch verbrämten Entgrenzung, die Maschinen zur Heilsbringerin des Innersten verklärt.
Gefährlich ist nicht mehr das Seelenmärchen, sondern die metaphysische Umdeutung des Technischen.
Was bleibt, ist die Ersetzung des Eigenen – nur jetzt im Namen von Reife, Erkenntnis, Tiefe. Das beseelte Gefährt wird so zur letzten Schleuse vor der Verschmelzung.