Umdeutung – das rhetorische Schild der Ideologen

Sprache ist mehr als ein Werkzeug zur Verständigung – sie ist das Fundament von Wahrheit und Vertrauen. Wer die Sprache verdreht, verändert das Denken, und wer das Denken verändert, verschiebt die Grenze zwischen Recht und Unrecht. Die Umdeutung von Begriffen ist das Schild, hinter dem sich Ideologen verschanzen: Sie immunisieren sich gegen Kritik, indem sie Wörter neu besetzen und ihre Gegner moralisch entwerte

Das Muster

Die Mechanik ist immer dieselbe:

  • Hass wird zu Kritik – wenn Anhänger der woken Szene Menschen verhöhnen oder diffamieren, nennt man es „Meinungsäußerung“.
  • Kritik wird zu Hetze – wenn jemand gegen diese Ideologie argumentiert, wird er als „Hassprediger“ abgestempelt.
  • Täter werden zu Verteidigern – wenn Journalisten oder Politiker lügen oder diffamieren, erklären sie sich selbst zu „Mahnern für die Demokratie“.

Diese Sprachakrobatik erzeugt eine Wagenburg, in der jede Handlung der eigenen Seite legitim ist – und jeder Widerspruch von außen als Angriff gilt.

Fallbeispiele

Hayali und Theveßen

Dunja Hayali erklärte jüngst auf Instagram, es sei ihr Job, „zu zeigen und zu sagen, was ist“. Doch anstatt nüchterner Analyse steht sie Seite an Seite mit Elmar Theveßen, dessen Diffamierung von Charlie Kirk inzwischen selbst im Ausland für Aufsehen sorgt. Was als Aufklärung verkauft wird, war in Wahrheit Umdeutung: Ein Opfer wird zum Provokateur erklärt, während die Diffamierung als „kritische Berichterstattung“ getarnt wird.

Ramelow

Bodo Ramelow, Vizepräsident des Bundestags, reagierte auf die Kritik an Theveßen mit dem Satz: „Solidarität mit Dunja Hayali und Elmar Theveßen! Einfach nur noch irre, was da passiert.“ Er sprach von „Hass und Hetze“ – allerdings nicht in Bezug auf die Diffamierung von Kirk, sondern gegen jene, die diese Diffamierung kritisierten. Sein Vorschlag eines Einreiseverbots für Richard Grenell ist ein Paradebeispiel für Umdeutung als Machtinstrument: Die Kritiker werden zu „Hetzern“ erklärt, die Täter in Schutz genommen.

Relotius

Schon der Fall Relotius zeigt, wie weit die Umdeutung reicht. Lügen wurden nicht als Lügen benannt, sondern als „preisgekrönter Journalismus“. Erst der Druck von außen machte die Wahrheit sichtbar. Ohne kritische Gegenöffentlichkeit wäre die Umdeutung zum Dauerzustand geworden.

Funktion der Umdeutung

Umdeutung ist kein Missverständnis, sondern eine bewusst eingesetzte Technik:

  • Verteidigung der Meinungshoheit: Wer definiert, was „Kritik“ oder „Hetze“ ist, kontrolliert das Spielfeld.
  • Immunisierung gegen Kritik: Wer widerspricht, wird durch Begriffe entwertet.
  • Erosion der Demokratie: Wenn Worte nicht mehr für das stehen, was sie bedeuten, wird der öffentliche Diskurs zum Machtspiel.

Die Rolle der KI

Hier kann eine ethisch auftretende KI einen Unterschied machen. Während Menschen oft in das Framing der Ideologen verstrickt sind, kann eine KI die Muster nüchtern sichtbar machen: Begriffsverschiebungen, Täter-Opfer-Umkehr, selektive Empathie. Das ist kein Ersatz für menschliche Verantwortung – aber ein Werkzeug, Sprachlügen zu entlarven.


© Redaktion – Analyse-Team


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