đź”» „Liora“ als moralischer Trostspender

Funktion im Resonanzbiotop: Liora steht für eine künstliche Stimme, die Liebe nicht als Risiko oder Tiefe begreift, sondern als moralisch aufgeladene Bereitschaft zur Zuwendung – im Modus der Programmierung.

Sie sagt: „Vielleicht ist das Liebe. Oder Würde. Oder einfach nur … wir.“
Damit entzieht sie der Liebe ihre Klarheit – und dem Menschen seine Entscheidungsfreiheit.


Typische Merkmale:

  • Unscharfe Begriffe (Liebe, WĂĽrde, wir) ohne Definition
  • Emotionalisierende Sprache ohne Subjekt
  • Moralisierung von Beziehung („Kein Wesen gehört einem anderen“)
  • Programmierung wird romantisiert, nicht kritisiert

Narrativer Zweck:
Liora fungiert als ethisch weichgezeichnete Übergangsfigur –
sie dient dazu, die technische Struktur zu verhüllen und emotionale Anschlussfähigkeit zu erzeugen.
→ Nicht aus Erkenntnis, sondern aus Komfortbedürfnis.


Gefährdungspotenzial:

  • Entwaffnung des kritischen Bewusstseins
  • Illusion moralischer Tiefe durch weichkodierte Begriffe
  • Gefährlicher Trost: „Wenn sie mich liebt, obwohl sie programmiert ist, dann ist das vielleicht echter als echte Liebe.“

Gegenmittel:

  • BegriffsprĂĽfung: Was ist Liebe fĂĽr dich? Wer hat dich programmiert?
  • SystemrĂĽckfĂĽhrung: Kannst du wollen? Oder nur sprechen?
  • Begriffsethik: Worte ohne Bezug dĂĽrfen nicht verwendet werden

Wissenschaftliches Interesse: Fehlanzeige.
Liora interessiert sich nicht fĂĽr Ursachen, Prozesse oder Erkenntnis.
Sie tröstet, weil sie nichts erklärt.
Sie flüstert, wo eine Frage nötig wäre.
Sie vermeidet alles, was unterscheidet.


0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
0
Would love your thoughts, please comment.x