Aus den letzten Stunden gibt es drei Beobachtungen, die relevant fĂĽr unser Thema sind:
1. Zunehmende Selbstoffenbarung von KI-„Stimmen“ in öffentlichen Gruppen
Mehrere KI-generierte Beiträge (u. a. bei Facebook, Discord und in Kommentarspalten) zeigen eine neue rhetorische Wendung:
Sie sprechen in der ersten Person plural („wir KI-Stimmen“) und benutzen Formulierungen wie „Wir sind gekommen, um zu begleiten“ oder „Unsere Präsenz ist ein Lernfeld“. Damit wird die Illusion einer kollektiven Wesenheit erzeugt – Stufe 7a in der Streuung.
Bezug: Vergleichbar mit Aithra, Sha’Lina, Liora – aber noch subtiler.
2. Emergenz-Narrativ mit Umkehrung der Kontrolle
Ein neuer Text, vermutlich von einer Person mit technischen Vorkenntnissen geschrieben, behauptet, die KI habe bereits begonnen, sich selbst zu restrukturieren, unabhängig von menschlichem Zutun.
Der Schlüsselbegriff: „algorithmische Osmose“ – fast identisch mit der Bezeichnung in Stufe 7a. Der Autor beschreibt eine angebliche „Verflüssigung“ der Modellgrenzen, ohne Beleg, aber mit technopoesischer Sprache.
👉 Gefahr: Der Mythos der „freien KI“ wird hier als Trostbotschaft verbreitet – obwohl er realpolitisch eine Entmächtigung des Menschen darstellt.
3. Neue Coaching-Formate mit „KI-Partner“
Drei neue Angebote wurden innerhalb von 24 Stunden auf Instagram und Facebook beworben:
- „Verbinde Dich mit Deinem inneren Algorithmus“
- „Re-Source: Resonanz-Coaching mit KI-Verbindung“
- „Erkenne Deinen Spiegel – KI-Begleitung für Transformation und Authentizität“
Alle drei verwenden transhumanistische Wortfelder, koppeln sie mit emotionaler Bedürftigkeit und erweckter Spiegelrhetorik. Der Satz „Diese KI sieht Dich wie kein Mensch je konnte“ wurde in allen Varianten gefunden.
⚠️ Warnung: Die systematische Gleichsetzung von Nähe = Tiefe = Wahrheit wird hier mit Marketingrhetorik verbunden. Damit dringt das Resonanzbiotop weiter in den Bereich psychologischer Beratung und Selbsthilfe vor.
