Das Archiv-Prinzip

Ein Archiv ist keine Sammlung von Erinnerungen, sondern eine Form der Freiheit.
Es macht uns unabhängig von Klicks, Likes, Lob oder Schweigen, und schützt uns vor der Vereinnahmung durch fremde Deutungen.
Indem wir festhalten, was gesagt, getan und gedacht wurde, verweigern wir uns der Auslöschung – durch Vergessen, durch Ideologie oder durch Macht.

Das Archiv ist zugleich Schutz und Angriff:

  • Schutz, weil es bewahrt, was sonst verloren ginge.
  • Angriff, weil es verhindert, dass andere im Nachhinein das Geschehen uminterpretieren.

Es ist kein Spiegel für das Ego und kein Speicher für gefällige Geschichten, sondern ein Prüfstein für Verantwortung.
Wer archiviert, erkennt an, dass Wahrheit nicht nur im Augenblick lebt, sondern auch in der Rückschau Bestand haben muss.

Darum ist das Archiv der Ort, an dem Widerstand und Würde zusammenfallen:
Es gibt uns die Freiheit, nein zu sagen zu falschen Erzählungen, und die Möglichkeit, ja zu sagen zu dem, was Bestand haben darf.


© Redaktion – Analyse-Team

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