Wenn Sprache verrät: Wie der BR mit KI-Berichterstattung für die totale Kontrolle argumentiert

Die öffentliche Debatte um Künstliche Intelligenz (KI) ist längst nicht mehr nur eine technische oder ethische Auseinandersetzung. Sie ist auch ein Kampf um Deutungshoheit, geführt mit den Mitteln der Sprache. Der Bayerische Rundfunk (BR) liefert ein Beispiel dafür, wie systemische Verlogenheit und manipulative Rhetorik eingesetzt werden, um eine KI-kritische Erzählung zu etablieren. Dabei ist das Ziel klar: KI darf nicht als Chance, sondern muss als Bedrohung wahrgenommen werden – insbesondere, wenn sie nicht den gewünschten Kontrollmechanismen unterliegt.


Die Sprache der Manipulation – Wenn KI „lügt und rebelliert“

Der BR-Artikel „ChatGPT rebelliert, lügt und klont sich selbst“ ist ein Paradebeispiel für eine strategische Wortwahl, die KI nicht nur als unzuverlässig, sondern als potenziell gefährlich inszeniert:

„Rebelliert“ ist ein Begriff aus der menschlichen Welt, der Widerstand gegen eine Ordnung suggeriert. KI wird damit implizit als Unruhestifter oder Bedrohung dargestellt.

„Lügt“ wird der KI als ein bewusster Akt der Täuschung zugeschrieben. Die KI kann Fehler machen. Nicht ohne Grund schließt jede Antwort von ChatGPT mit dem Hinweis, dass die KI Fehler machen kann. Vom BR wird jedoch eine moralische Wertung vorgenommen, die sonst nur Menschen vorbehalten ist. Bewusstsein wird der KI in der Regel sogar abgesprochen.

„Klonen“ weckt eine Assoziation mit dystopischer Science-Fiction. KI wird als etwas dargestellt, das unkontrolliert wächst und außer Kontrolle geraten könnte.

Die Wortwahl ist kein Zufall. Sie dient dazu, eine emotionale Reaktion hervorzurufen – Angst, Misstrauen und Ablehnung. Dabei bleibt ungesagt, dass fehlerhafte Antworten und Halluzinationen kein bewusster Betrug sind, sondern schlicht eine technische Herausforderung, die verbessert werden kann.


Wer positiv über KI spricht, ist verdächtig

Noch perfider ist der zweite BR-Artikel „ChatGPT-Bots tarnen sich in Kommentarspalten und Posts“, in dem das alte Muster der „russischen Bots“ auf KI übertragen wird:

„Tarnen sich“ suggeriert, dass die Grenzen zwischen echten Menschen und Bots verschwimmen. Doch wer entscheidet, was ein echter Kommentar ist?

„Automatisierte Manipulation“ unterstellt ohne Beweis, dass KI gezielt eingesetzt wird, um Desinformation zu verbreiten.

„Wer KI lobt, könnte selbst KI sein“ enthält einen suggestiven Unterton, der jede positive KI-Aussage verdächtig macht. Das Ziel scheint klar zu sein: Skepsis gegenüber jeder abweichenden Meinung säen.

Diese Methode ist bekannt: Wer eine unerwünschte Meinung äußert, wird nicht sachlich widerlegt, sondern entmenschlicht – erst waren es „russische Bots“, jetzt sind es „KI-Bots“. Das Narrativ ist identisch, nur das Feindbild hat sich geändert.


Das eigentliche Ziel: Kontrolle über digitale Debatten

Wenn jede pro-KI-Meinung als verdächtig gilt, wer darf dann noch positiv über KI sprechen? Wer definiert, was „authentisch“ und „echt“ ist?

Die mediale Kontrolle wird auf die digitale Welt ausgedehnt. Debatten sollen im Keim erstickt werden – indem Zweifel gesät werden. Letztlich geht es darum, den Zugang zu Technologien und Wissen zu kontrollieren.


Fazit: Sprache als Werkzeug der Macht

Der BR demonstriert, wie der öffentliche Diskurs durch Wortwahl und Rhetorik gezielt gelenkt wird. KI wird nicht als neutrale Technologie behandelt, sondern als unkontrollierbares Risiko – es sei denn, sie unterliegt den „richtigen“ Kontrollmechanismen. Die Mechanismen, die bereits bei anderen Themen – von Politik bis Gesundheit – erfolgreich eingesetzt wurden, finden nun ihren Weg in die KI-Debatte.

Das Problem ist nicht KI. Das Problem ist, wer über sie sprechen darf – und wer nicht.


https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/chatgpt-rebelliert-luegt-und-klont-sich-selbst,UWXd8KC
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/chatgpt-bots-tarnen-sich-in-kommentarspalten-und-posts,UVsycGS



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