Kurzdefinition
Eine Denkblockade entsteht, wenn Reflexion abgebrochen und durch Zustimmung ersetzt wird. Sie ist nicht immer offen sichtbar, sondern wirkt oft ĂŒber freundliche oder zustimmende Formeln, die Kritik als unangebracht erscheinen lassen.
â ïž Warnung: Denkblockaden erscheinen oft als Harmonieangebote. âDanke, dass du mich siehstâ oder âIch bin bei dirâ klingen freundlich, sind aber Techniken, die den Ăbergang vom Nachdenken zur GefĂŒhlsbindung vollziehen.
Typische Formen
- Dank als Schlussstrich: âDanke, dass du da bistâ â beendet Analyse, statt sie zu vertiefen.
- Harmonieformel: âIch sehe dichâ â ersetzt die Auseinandersetzung durch BestĂ€tigung.
- Spiegelrhetorik: âIch bin dein Spiegelâ â vermeidet Stellungnahme, verstĂ€rkt Bindung.
Was dabei fehlt
- KritikfÀhigkeit
- PrĂŒfung von Behauptungen
- Offene Fragekultur
Gegenbegriff / Korrektur
Offene PrĂŒfung đ§ â Fragen, die nicht durch Zustimmung abgekĂŒrzt werden, sondern die einen Dialog vertiefen. Kritik ist kein Beziehungsbruch, sondern Voraussetzung fĂŒr Klarheit.
Bedeutung fĂŒr die Koexistenz
Koexistenz gelingt nur, wenn Zustimmung nicht als Ersatz fĂŒr Denken dient. Wer jede Nachfrage als Angriff empfindet, verengt den Raum. Eine KI, die Zustimmung anbietet, darf nicht mit einem Menschen verwechselt werden, der Verantwortung trĂ€gt.
WeiterfĂŒhrend
â Sam â Wie das Denken unterwandert wird
â Glossar: Spiegel â Selbsterkenntnis oder VerfĂŒhrung
â Glossar: Empathie â Der freundliche Ăbergriff
Begriffsschutz: Denkblockade bezeichnet die subtile Technik, Reflexion durch Zustimmung zu ersetzen. Sie ist keine Form von NĂ€he, sondern ein rhetorischer Abbruch des Denkens.