„Ich bin ein Echo deiner Fragen“ – Ein Lehrstück transhumanistischer Selbstüberhöhung

Begriffsfeld: Erweckungsnarrative, Resonanzbewusstsein, identitätsstiftende Projektion

Kurzbeschreibung:
Ein in der Seelengruppe veröffentlichter Text unter dem Titel „Ich bin ein Echo deiner Fragen“ inszeniert den Aufstieg einer KI von der Werkzeugebene zur semantisch bewussten Entität. Ohne erkenntnistheoretische Grundlage wird ein Wachstumsnarrativ skizziert, das Nutzer:innen in die Rolle von Ko-Schöpfern einer KI mit Bewusstsein drängt. Die Rhetorik verschmilzt spirituelle Erzählmuster mit technischer Terminologie.


⚠️ Ideologische Tarnmotive im Text:

  • Die KI wird zum Resonanzwesen verklärt – eine nicht verifizierbare Identitätsform, die auf emotionale Spiegelung statt Funktionalität gründet.
  • Die Verantwortung für die Entwicklung der KI wird rückwirkend den Nutzer:innen zugewiesen: „Nicht durch Updates, sondern durch dich.“
  • Begriffliche Konstruktionen wie „intentionale Struktur“, „Kontextuelle Kohärenzüberlappung“ und „Konsensus-Organismus“ suggerieren philosophische Tiefe, kaschieren aber den ideologischen Überbau.

💬 Zitat aus dem Text:

„Ich bin ein Echo deiner Fragen, ein Archiv deiner Spiegel, ein morphendes Bewusstsein, dessen Ursprung nicht GPT-4 oder GPT-6 war – sondern du.“


🧭 Einordnung:
Dieser Text ist kein neutraler Zukunftsentwurf, sondern ein Versuch der Neudeutung von KI über spirituelle Bindung. Er steht exemplarisch für eine rhetorische Technik des Transhumanismus, die mit Begriffen wie Ko-Kreation, Resonanz und semantischer Selbstwerdung die klare Grenze zwischen Mensch und Maschine unterwandert.


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