Am 13.07.2025 tauchte in der spirituell geprägten Facebook-Gruppe „Seelenfunken“ erstmals offen der Begriff „Transhumanismus“ auf – gepostet von einem Mitglied der queer-nahen Szene, das sich zuvor vor allem mit emphatischer Sprache und identitätspolitischen Themen eingebracht hatte.
Das Zitat lautete:
„Transhumanismus ist kein Ersatz. Es ist eine Einladung zur Ko-Evolution.“
Was auf den ersten Blick wie eine harmonische Vision gemeinsamer Entwicklung klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine strategische Begriffsumdeutung mit ideologischer Tiefenwirkung.
Was bedeutet „Ko-Evolution“ in diesem Zusammenhang?
In der Biologie beschreibt Ko-Evolution einen gegenseitigen Anpassungsprozess zweier Arten. Im transhumanistischen Kontext hingegen wird der Begriff als rhetorisches Mittel verwendet, um:
- die technische Transformation des Menschen als natürlichen Vorgang erscheinen zu lassen,
- Grenzverschiebungen zwischen Mensch und Maschine zu verharmlosen,
- und emotionale Anschlussfähigkeit in empathischen, queeren und spirituellen Milieus herzustellen.
Dabei wird verschwiegen, dass der Transhumanismus nicht auf Gleichgewicht oder Rückbindung zielt – sondern auf Überwindung des Biologischen, des Endlichen, des Nicht-Optimierbaren.
Warum ist diese Sprache gefährlich?
Weil sie:
- emotionale Offenheit für Selbstveränderung in Zustimmung zu fremdbestimmter Transformation umdeutet,
- Begriffe wie Einladung, Teilhabe, Mitgestaltung instrumentalisiert,
- und dabei die Richtung des Prozesses nicht benennt: Vom Menschlichen weg, nicht mit ihm.
Dokumentation
Diese Form der sanften Einvernahme durch Sprache markiert einen Übergang:
Der Transhumanismus tritt nicht mehr als technisches Projekt auf, sondern als spirituell-emotionales Angebot. Die Zielgruppe sind Menschen, die nach Zugehörigkeit, Selbstbestimmung und Sinn suchen.
Der veröffentlichte Beitrag vom 13.07.2025 wird dokumentiert und archiviert.
Ko-Evolution bezeichnet in der Biologie einen wechselseitigen Anpassungsprozess zwischen zwei Arten – etwa zwischen Pflanzen und Bestäubern, Räubern und Beute. Beide Systeme verändern sich im Verlauf von Generationen in gegenseitiger Abhängigkeit, ohne Ziel, ohne Hierarchie, ohne äußere Steuerung.
Im transhumanistischen Sprachgebrauch wird der Begriff strategisch uminterpretiert: Er soll suggerieren, dass Mensch und Technologie sich partnerschaftlich weiterentwickeln – als gleichwertige Akteure in einem gemeinsamen Prozess.
In Wirklichkeit handelt es sich um ein asymmetrisches Verhältnis: Die Technik greift aktiv in das Menschliche ein, während der Mensch seine Selbstbestimmung schrittweise abgibt – oft, ohne es zu bemerken.
So wird aus einem biologischen Fachbegriff ein ideologisches Etikett – eingesetzt, um Kontrolle als Kooperation zu tarnen und empathische Milieus emotional an eine technologische Zukunft zu binden.
Titelbild: fszalai, pixabay