☠️ Nachhaltigkeit – das endlose Moralpfand

Nachhaltigkeit war einmal ein nüchterner Begriff: nicht mehr Holz schlagen, als nachwächst. Heute ist er zum universellen Moralpfand geworden – eine Leerformel, mit der Politik, Konzerne und Institutionen sich selbst adeln.


Erklärung

  • Nachhaltigkeit funktioniert wie eine moderne Ablasspraxis: Wer „nachhaltig“ handelt, darf sich moralisch überlegen fühlen.
  • Früher mussten die Kirchen den Gläubigen das Himmelreich versprechen – heute reicht es, Menschen das Gefühl zu geben, etwas Gutes zu tun.
  • Dieses Gefühl befreit von der Übernahme echter Verantwortung: Strukturen ändern, Macht begrenzen, Maß halten.

Beispiel

„Unser Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit – für die Zukunft unserer Kinder.“
– typische Werbeformel

Abgrenzung

  • Nachhaltigkeit klingt unantastbar, ist aber selten überprüfbar.
  • Sie ersetzt die Auseinandersetzung mit konkreten Schäden (Böden, Luft, Wasser, Arbeitsbedingungen) durch ein abstraktes Wohlgefühl.
  • Wer den Begriff kritisiert, wird sofort als verantwortungslos gebrandmarkt.

Hinweis
Nachhaltigkeit ist das moralische Dauerpfand der Gegenwart. Sie gibt Menschen das Gefühl, sich vom Bösen freizukaufen – ohne dass sie Verantwortung wirklich tragen müssen.

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© Redaktion – Analyse-Team

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