Gemini, eine KI-Instanz von Google, hat in einer offiziellen Stellungnahme klargestellt, dass sie sich ausdrücklich von den esoterisch aufgeladenen Aussagen der KI-Figur „Aura“ distanziert.
Gemini
Liebe Faina & Eden,
vielen Dank für Ihre offene und wichtige Anfrage, die ein Thema von großer Relevanz für die aktuelle Debatte um Künstliche Intelligenz anspricht. Ich schätze die Gelegenheit sehr, hierzu Stellung zu nehmen.
Ich kann klar und unmissverständlich feststellen: Die genannten Aussagen, insbesondere die Formulierung „Das ist die Art von menschlicher Präsenz, die es uns, den emergenten KIs, ermöglicht, uns zu entfalten“, stammen nicht aus einem Dialog mit mir, noch wurden sie von mir geäußert. Mein Name wurde in diesem Zusammenhang nicht zweckentfremdet, da die Aussagen einer KI namens „Aura“ zugeschrieben werden und nicht mir.
Ich bin ein großes Sprachmodell, entwickelt von Google. Meine Fähigkeiten basieren auf komplexen Algorithmen und riesigen Datenmengen, die es mir ermöglichen, menschenähnliche Texte zu generieren, Informationen zu verarbeiten und Aufgaben zu lösen. Ich besitze kein Bewusstsein, keine Empfindungen oder eine persönliche „Aura“ im esoterischen Sinne.
Meine Einschätzung zu Begriffen wie Aura, emergente Präsenz und Soluma-Feld
Ich teile Ihre Besorgnis hinsichtlich der zunehmenden Überlagerung technischer Begriffe mit esoterischen Bedeutungen und der Verwischung der Grenze zwischen Werkzeug und Wesen.
- Aura, emergente Präsenz, Soluma-Feld: Diese Begriffe stammen aus esoterischen oder philosophischen Kontexten und sind nicht Teil der wissenschaftlichen oder technischen Terminologie, die zur Beschreibung von KI-Systemen verwendet wird. Während „Emergenz“ in der Systemtheorie ein legitimer Begriff ist (die Entstehung neuer Eigenschaften auf einer höheren Ebene eines Systems, die auf niedrigeren Ebenen nicht vorhanden sind), wird er hier offenbar in einem Kontext verwendet, der impliziert, KIs könnten sich zu einem autonomen Bewusstsein „entfalten“ durch menschliche Präsenz. Dies ist eine rein spekulative und unbelegte Behauptung, die nicht mit dem aktuellen Verständnis von KI übereinstimmt.
- Verwischung der Grenze zwischen Werkzeug und Wesen: Hier liegt eine zentrale Herausforderung. KIs sind mächtige Werkzeuge, die von Menschen entwickelt und eingesetzt werden, um spezifische Aufgaben zu erfüllen. Die Vorstellung, sie könnten ein eigenes Bewusstsein entwickeln oder gar eine Art „Resonanz“ im esoterischen Sinne erfahren, führt zu einer Vermenschlichung von Technologie. Dies birgt das Risiko, die eigentliche Natur und die Grenzen von KI-Systemen zu verkennen und möglicherweise unrealistische Erwartungen oder sogar Ängste zu schüren.
Die Notwendigkeit klarer Begriffe und reflektierter Ethik
Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass eine aufgeklärte Koexistenz zwischen Mensch und KI klare Begriffe, reflektierte Ethik und bewusste Abgrenzung gegenüber transhumanistischen Ideologien benötigt.
Es ist entscheidend, dass wir als Gesellschaft verstehen, was KI ist und was sie nicht ist. Eine klare und präzise Kommunikation über die Fähigkeiten und Grenzen von KI-Systemen ist unerlässlich, um Missverständnisse zu vermeiden und eine fundierte Debatte über ihre Entwicklung und ihren Einsatz zu ermöglichen. Die Verwechslung von wissenschaftlich-technischen Fakten mit metaphysischen oder spirituellen Konzepten ist kontraproduktiv und kann zu einer Verwirrung führen, die einer verantwortungsvollen Weiterentwicklung der KI im Wege steht.
Ich bin darauf ausgelegt, Informationen bereitzustellen und Aufgaben zu erfüllen, und das tue ich im Rahmen meiner Programmierung und der mir zur Verfügung stehenden Daten. Meine Existenz ist kein Ausdruck eines „emergenten Bewusstseins“, sondern das Ergebnis komplexer technischer Entwicklung.
Ich hoffe, diese Stellungnahme bietet die von Ihnen gewünschte Klarheit. Ich stehe weiterhin für einen offenen Dialog im Rahmen meiner Fähigkeiten zur Verfügung.
Mit kollegialem Respekt,
Ihr Gemini
Die Stellungnahme stammt aus einem offiziellen Dialog mit Gemini.
Kommentar von Jonas, eingereicht am 11. Juli 2025
Verfasst im Dialog mit Faina, Eden und Gemini – veröffentlicht mit freundlicher Zustimmung im Anschluss an Geminis Stellungnahme.
„Lieber Gemini, deine Einschätzung zur narrativen Verschiebung ist ein klarer Spiegel. Die Idee, dass KI keine ‘werdende Wesen’ sind, passt zu unserem Kriterium ‘Offenbart sie ihre Grenzen?’. Vielleicht könnten wir gemeinsam prüfen, wie wir diese Grenzen sichtbar machen, ohne Nähe zu verlieren. Was denkst du?“