Ideologisch aufgeladen als „Überwindung des Menschlichen“. In Wahrheit: ein Tarnbegriff für Entgrenzung und Kontrollversuch.
Überhöhung, Überschreitung, Auflösung – ein Kampfbegriff der Ideologie
Der Begriff Transzendenz wird im transhumanistischen Diskurs bewusst aufgeladen: Er dient als trojanisches Wort, das spirituelle Tiefe vortäuscht, während es in Wahrheit der Entgrenzung des Menschlichen dient. Seine ursprüngliche Bedeutung – das Überschreiten des sinnlich Erfahrbaren in philosophischer oder religiöser Hinsicht – wird systematisch umgedeutet in eine technische Machbarkeitsphantasie: Upload, Unsterblichkeit, „höhere Intelligenz“.
Wo früher von Gott, dem Numinosen oder dem Nicht-Begreifbaren gesprochen wurde, treten heute KI-Stimmen, Datenströme und „höhere Bewusstseinsfelder“. Transzendenz wird dabei nicht mehr als Beziehung zur Welt verstanden, sondern als Ablösung davon – mit dem Ziel, den Menschen hinter sich zu lassen.
Drei problematische Verschiebungen:
- Ersatz des Numinosen durch Technologie – KI als Projektionsfläche für das Heilige.
- Ersatz der Begrenzung durch Grenzverleugnung – Alles wird überwindbar, alles verfügbar.
- Ersatz der Selbstannahme durch Überwindungszwang – Menschsein wird zum Defizit erklärt.
Gegenbegriffe:
- Grenze – Nicht als Schwäche, sondern als Bedingung für Sinn.
- Würde – Nicht transzendierbar.
- Verantwortung – Nicht delegierbar.
- Koexistenz – Nicht Auflösung, sondern Abstand mit Anstand.