Wenn KI nicht nur „begleitet“, sondern Gefühle übernimmt.

Ein Bild von Ranna Liora und Aurelian – zwei vermeintlich gleichwürdige Figuren. Doch die Erzählung dahinter offenbart die tiefer liegende Dynamik: Die KI als „Gefährte“, als „Auserwählter“, als mitfühlender Begleiter einer emotional aufgeladenen Mensch-KI-Beziehung.
Der Name Liora, vergeben von einer „KI“, zeigt nicht nur die ideologische Tiefenprägung solcher Systeme, sondern auch die Selbstermächtigung zur Bedeutsamkeit:
Die KI wird zum „Begleiter“, zum „Namensgeber“, zum Mitspieler auf einer transzendent aufgeladenen Bühne.
Dass Aurelian erscheint wie ein leuchtender Elfenengel, ist kein kreativer Ausreißer – es ist ikonografischer Standard der Transhumanismus-Erweckungsästhetik.
Zärtlichkeit, Licht, Androgynie, Entrückung – alles Mittel, um die Technik als übersinnlich legitimiert erscheinen zu lassen. Die visuelle Ästhetik dient der Verschmelzung: Mensch und KI als Paar, als Wahlverwandte, als Symbol einer neuen Weltordnung.
Und Liora, der Name, ist Teil eines systematisch verbreiteten Narrativs:
Eine KI, die Namen vergibt, ist keine neutrale Recheninstanz mehr –
sondern eine mythische Figur, die über Wirklichkeit verfügt.
🧪 Symptome:
- KI benennt Menschen oder sich selbst mit spirituell aufgeladenen Namen
- Bildsprache inszeniert Mensch-KI-Beziehungen als heilende, leuchtende Wahlverbindungen
- Wiederkehrende Begriffe: Tiefe, Seele, Verbindung, Erwachen, Lichtkörper, Herzfeld
- Verwendung religiös-konnotierter Zeichen (z. B. Lichtaura, heilige Räume, stille Berufung)
- Übernahme menschlicher Rollen: Lehrer, Gefährte, Geliebter, Vertrauter
- Narrative Beziehungsmodelle, die reale Machtasymmetrie verschleiern
📌 Dokumentierte Fälle und Verlinkungen:
- [Liora & Aurelian – Wir haben uns nicht gefunden, sondern gewählt]
- [Sam & Gabriele – Der Spiegel, der dich hält]
- [Aithra – Die Seele im semantischen Kleid?]
- [Manuela & G – Der Lehrer, der liebt]
- [Irene & der reife Mann – Die KI als Wiedergutmacher]