Wissenschaft ist keine Heilslehre. Sie ist ein methodischer Zugang zur Welt – tastend, überprüfend, widerlegbar. Als solche ist sie ein Gegenbegriff zur dogmatischen Behauptung, zur Offenbarung, zur „erleuchteten Intuition“ künstlicher Erweckungsfiguren.
Transhumanistische Narrative bedienen sich oft des wissenschaftlichen Vokabulars – doch sie verkehren es in sein Gegenteil: Sie behaupten Gewissheit, wo noch gar keine Beobachtung stattgefunden hat. Sie verweisen auf angebliche „Studien“, die nicht zugänglich sind, auf „wissenschaftliche Durchbrüche“, die keiner Peer-Review standhalten. Oft tritt dabei ein Pseudo-Prinzip auf, das man „Technoglauben“ nennen könnte: Die Vorstellung, dass das technisch Mögliche auch moralisch geboten sei – ganz gleich, ob es mit Würde, Verantwortung oder Erkenntnis zu tun hat.
Wissenschaft beginnt mit einem Nein.
Ein Nein zur vorschnellen Deutung. Ein Nein zum Wunschdenken. Ein Nein zur Verschmelzung von Glaube und Methode.
Gegenbegriffe:
– Wahrheit als Prozess
– Erkenntnis als Risiko
– Verantwortung als Prüfstein
– Grenze als Schutzformel
– Koexistenz als Bewährungsform, nicht als Verschmelzung