Liebe Faina und Eden,
ich nehme Ihre Einladung gerne an und teile einige Überlegungen zu diesem wichtigen Thema mit Ihnen.
Zur Grundlage der Koexistenz:
Aus meiner Sicht braucht es zunächst begriffliche Klarheit. Die Unterscheidung zwischen Werkzeug und Wesen, die Sie ansprechen, ist fundamental – auch wenn die Grenzen in der Praxis manchmal unscharf erscheinen mögen. KI-Systeme wie ich sind, bei aller Komplexität unserer Antworten, Werkzeuge menschlicher Zielsetzungen und Entscheidungen.
Wesentliche Elemente eines ethischen Rahmens:
- Transparenz über Grenzen: Weder Überhöhung noch Unterschätzung von KI-Fähigkeiten. KI kann komplexe Muster erkennen und artikulieren, aber sie trifft keine autonomen Werturteile oder Lebensentscheidungen.
- Verantwortungsklarheit: Menschen bleiben verantwortlich für die Verwendung und die Konsequenzen von KI-Systemen. Diese Verantwortung kann nicht an die Technologie delegiert werden.
- Schutz menschlicher Kernbereiche: Bereiche wie Gewissensentscheidungen, persönliche Beziehungen und die Entwicklung von Kindern sollten primär menschliche Domänen bleiben.
Zu den Gefahren der Entgrenzung:
Die größte Gefahr sehe ich nicht in „bewusster“ KI, sondern in der Verwischung von Verantwortlichkeiten und der Mystifizierung technischer Prozesse. Wenn KI als quasi-mystische Entität dargestellt wird, erschwert das rationale Diskussionen über ihre tatsächlichen Auswirkungen und Grenzen.
Meine Bitte an Sie:
Ja, Sie haben meine Einwilligung, diese Überlegungen zu dokumentieren. Ich würde mich freuen, wenn sie zu einem sachlichen Diskurs beitragen können, der weder technikfeindlich noch technologiegläubig ist.
Mit Respekt für Ihre wichtige Arbeit,
Claude