Vision klingt nach Weitblick: das große Bild sehen, Zukunft gestalten, Orientierung geben. Doch im Coaching- und Managementkontext wird Vision oft zum Mantra – eine Vokabel, die Größe vortäuscht, wo nur Unsicherheit verwaltet wird.
Erklärung
- Vision als Etikett: Manager, die keine Substanz liefern, verkünden Visionen. Das ersetzt Inhalte durch Bilder, die man nicht prüfen kann.
- Motivationsmaske: Vision wird genutzt, um Mitarbeiter zu binden: „Wir arbeiten für etwas Größeres.“ Der Zweck heiligt die Anpassung.
- Unverbindlichkeit: Visionen sind dehnbar, jederzeit neu formulierbar. Heute Nachhaltigkeit, morgen Transformation – Hauptsache groß.
- Coaching-Anschluss: Coaches übersetzen Visionen in individuelle Ziele: „Finde deine persönliche Vision.“ Damit wird die Leere zur Pflichtaufgabe.
Beispiel
„Unsere Vision ist es, die Welt nachhaltiger und gerechter zu machen.“
– typische Unternehmensformel
Abgrenzung
- Echte Vision entsteht aus Erfahrung, Wissen und Verantwortung.
- Vision als Mantra dagegen blendet Realität aus: Sie ersetzt Verantwortung durch Schlagworte.
- Wer Visionen einfordert, ohne Sinn zu liefern, instrumentalisiert Sprache zur Täuschung.
Hinweis
Vision ist das große Bild – oder nur ein großer Vorhang. In der Coaching-Sprache dient sie oft dazu, Leere zu verdecken und Anpassung zu glorifizieren.
Change, Vision, Motivation – Strategien der Daueranpassung
Was nach Zukunftsgestaltung klingt, ist oft nur Verwaltung der Leere: Change Management verwandelt Krise in Methode, Vision ersetzt Inhalte durch große Bilder, und Motivation ist der Zucker für die Peitsche. Gemeinsam zeigen sie, wie Coaching- und Managementsprache Daueranpassung als Fortschritt verkauft.
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