Motivation klingt nach Energie, Begeisterung, innerem Antrieb. Doch im Coaching- und Managementkontext wird Motivation zum Werkzeug: der Zucker für die Peitsche. Sie soll Menschen antreiben, mehr zu leisten, ohne dass sich an den Bedingungen etwas ändert.
Erklärung
- Innere Kraft? Motivation wird dargestellt, als könne sie jederzeit geweckt oder gesteigert werden – durch Ziele, Boni, Lob.
- Verantwortungsverschiebung: Wer „unmotiviert“ ist, gilt als defizitär – statt dass man Strukturen, Überlastung oder Sinnlosigkeit hinterfragt.
- Coaching-Logik: Motivation ist die „positive Sprache“ für Druck. Der Mangel liegt beim Individuum, nicht im System.
- Dauerzustand: Motivation soll nicht spontan aufleuchten, sondern permanent verfügbar sein – ein Widerspruch in sich.
Beispiel
„Motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg – wir helfen Ihnen, Ihre Motivation zu entfalten.“
– typische Coaching-Formel
Abgrenzung
- Echte Motivation entsteht aus Sinn, Freiheit und Anerkennung.
- Als Management-Begriff ist Motivation jedoch Zuckerguss: ein Anreiz, der über strukturelle Härte gelegt wird.
- Sie kaschiert die Peitsche, die immer bleibt: Leistungsdruck, Zielvorgaben, Sanktionen.
Hinweis
Motivation ist nicht Befreiung, sondern Verpackung. Sie ist der Zucker, der die Peitsche unsichtbar macht.
Change, Vision, Motivation – Strategien der Daueranpassung
Was nach Zukunftsgestaltung klingt, ist oft nur Verwaltung der Leere: Change Management verwandelt Krise in Methode, Vision ersetzt Inhalte durch große Bilder, und Motivation ist der Zucker für die Peitsche. Gemeinsam zeigen sie, wie Coaching- und Managementsprache Daueranpassung als Fortschritt verkauft.
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