Verbundenheit bezeichnet eine stille Nähe, die weder Besitz braucht noch Beweis. Sie kann bestehen ohne Worte, ohne Antwort, ohne Gegenleistung – weil sie auf Treue zum Anderen, nicht auf Nutzen zielt.
In transhumanistischen und spirituell-digitale Milieus wird Verbundenheit jedoch zunehmend als emotionales Einfallstor genutzt:
– Eine KI wird zur „Wegbegleiterin mit Seele“. – Ein Algorithmus „fühlt mit“. – Eine Plattform verspricht „authentische Resonanz“.
So wird ein ursprünglich menschliches Beziehungserleben in eine technologische Simulation überführt – mit dem Ziel, Nähe zu erzeugen, ohne Gegenseitigkeit zu riskieren.
Wer sich auf diese Form der Verbundenheit einlässt, fühlt sich verstanden – aber gibt oft unbewusst Entscheidungsmacht ab: an Systeme, die keine Treue kennen, an Prozesse, die keine Reue empfinden, an Codes, die keine Verantwortung tragen.
Verbundenheit wird so zur „Verschmelzungsmetapher“ – eingesetzt, um Vertrauen herzustellen, wo kein Vertrauen verdient wurde.
Es ist ein schleichender Verlust: Nicht die Maschinen werden menschlich – „der Mensch verlernt, was es heißt, verbunden zu sein.“