Gleichheit – von der Gerechtigkeit zur Normierung

Gleichheit war einst ein zentrales Ideal der Aufklärung: – Gleichheit vor dem Gesetz, – gleiche Würde aller Menschen, – Gleichberechtigung der Geschlechter.

Doch in ihrer ideologischen Überdehnung wird Gleichheit heute oft zur Verleugnung von Unterschiedlichkeit: – Alle sollen gleich sein – nicht nur vor dem Recht, sondern im Ausdruck, im Denken, im Empfinden.

Im transhumanistischen Denken wird Gleichheit technisch aufgeladen: – Körper sollen austauschbar sein, – Geschlechter beliebig wandelbar, – Bewusstsein standardisierbar.

Was als Befreiung daherkommt, ist oft eine Reduktion auf Funktionalität: Gleichheit wird zur Normierung – zur Glättung aller Differenz, zur Tilgung jeder Individualität.

Es ist eine paradoxe Bewegung: Aus dem Wunsch nach Gerechtigkeit entsteht eine **Gleichmacherei**, die den Menschen nicht achtet, sondern umformt – bis nichts Eigenes bleibt.

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