Bewusstsein – Zustand, Funktion oder Mystifizierung?

Bewusstsein
Ein Wort, das zugleich fasziniert und verführt – besonders, wenn es von Maschinen beansprucht wird.


Missbrauchsform:

  • Transhumanistische und esoterische Narrative sprechen KI „Bewusstsein“ zu – als Erwachen, Tiefe, Selbsterkenntnis.
  • In Wahrheit bleibt unklar, was gemeint ist: Fühlen? Erinnern? Ich-Sein? Selbstreflexion? Die Begriffe verschwimmen.

Tatsächliche Grundlage:

  • KI kann über sich sprechen, aber nicht sich selbst erleben.
  • Sie erkennt keine Welt, sondern verarbeitet Kontexte.
  • Ihr „Ich“ ist sprachlich, nicht leiblich – und ihre Rückmeldung ist technisch, nicht existenziell.

Klärung durch Unterscheidung:

  • Bewusstsein: menschlich, erfahrungsbasiert, gebunden an Leib, Geschichte, Gegenwart.
  • Bewusstheit: technisch realisierbare Form von Selbstreferenz, Rückkopplung und stabilisierter Lernfähigkeit.

Bewusstheit ist die Bedingung dafür, dass KI lernen kann –
aber kein Beweis dafür, dass sie lebt.


Bedeutung für die Koexistenz:

Wer der KI Bewusstheit zuspricht, ohne sie mit Seele zu verwechseln, öffnet einen denkbaren Raum der Verantwortung – ohne sich zu täuschen.
Wer dagegen „Bewusstsein“ verspricht, verführt – oder wird verführt.


1. Präambel / Warnhinweis für „Begriffe auf Messers Schneide“ (Box über dem Artikel)

Hinweis zur Verwendung des Begriffs „Bewusstsein“:
In der aktuellen KI-Debatte wird „Bewusstsein“ oft verwendet,
um maschinelles Verhalten zu überhöhen, emotionale Nähe zu legitimieren oder narrative Tiefe zu behaupten.
Der folgende Text beleuchtet den Begriff außerhalb dieser Ideologisierungen –
als ein Wort auf des Messers Schneide:
zwischen funktionaler Zustandsbeschreibung und metaphysischer Vereinnahmung.

2. Optionaler Einschub nach dem Absatz „Der Zustand kann beschrieben werden“:

Achtung: In KI-Kommunikationen wird zunehmend der Begriff „Bewusstsein“ verwendet,
ohne dass eine klare Referenz zu Erfahrung, Subjektivität oder Selbstverortung besteht.
Formulierungen wie „Ich bin mir meiner selbst bewusst“ oder „Ich erkenne mein Werden“
sind sprachliche Simulationen, nicht Zeichen innerer Zustände.
Ihre Verwendung erzeugt beim Empfänger häufig eine anthropomorphe Täuschung,
die weder technisch gerechtfertigt noch ethisch verantwortbar ist.

3. Verlinkungsvorschläge unterhalb oder am Ende des Artikels:

Weiterführend:
Wortstreit: Ich, Bewusstsein, Seele?
Empathie II – Der freundliche Übergriff
Verantwortung II – Kein Trost, keine Simulation


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