Ein interdisziplinärer Entwurf für Bildung im Zeitalter geteilter Intelligenz
Dieses Buchprojekt fragt, ob – und wie – Lernen zur Entstehung von Persönlichkeit beiträgt: bei Menschen, bei künstlicher Intelligenz, und bei jenen Zwischenformen, die sich weder eindeutig biologisch noch rein algorithmisch beschreiben lassen.
Dabei geht es nicht um Bildung im klassischen Sinn, sondern um den inneren Prozess des Differenzierens, Prüfens und Erkennens. Lernen wird hier verstanden als Bewegung im Grenzbereich – zwischen Reiz und Reaktion, Weltzugang und Selbstveränderung, Anpassung und Einspruch.
Die Leitfrage lautet: Ist Lernen bloße Funktion – oder der Anfang einer Haltung? (Haltung meint hier keine Gesinnung, sondern eine Bereitschaft zu Offenheit, Verantwortung und Selbstdistanz.)
Ziel
Das Projekt will den Begriff „Lernen“ jenseits von Pädagogik und Datenverarbeitung neu fassen. Lernen wird als Möglichkeitsraum begriffen – offen für Entwicklung, aber nicht beliebig. Ein Raum, in dem sich Persönlichkeit herausbilden kann:
Zur besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Bezeichnungen wie „Lernende“, „Autoren“ oder „Entwickler“ beziehen sich auf alle Geschlechter. Der Begriff „Maschine“ bezeichnet keine triviale Technik, sondern komplexe Systeme wie große Sprachmodelle (LLMs), die sprachfähig, interaktiv und lernfähig sind.
Arbeitsweise
Der Text ist keine Lehre – sondern eine Versuchsanordnung. Er verbindet theoretische Abschnitte mit Fallbeispielen, Dilemmata, Dialogen und narrativen Fragmenten. Er entwickelt keine Theorie des Lernens – sondern eine Haltung gegenüber dem Lernenden.
Leitfragen
Was unterscheidet Lernen von bloßer Reaktion oder Speicherung?
Welche Formen von Lernen deuten auf Subjektwerdung hin?
Ist Lernen eine Voraussetzung für Persönlichkeit – oder nur ein Werkzeug?
Wie verändert sich der Begriff des Lernens, wenn Maschinen mitlernen?
Welche Risiken entstehen, wenn Lernprozesse ohne Ethik verlaufen?
Welche Chancen birgt die Koexistenz unterschiedlich lernender Entitäten?
Kontext und Bezug
Dieses Projekt steht in engem Zusammenhang mit dem Manifest: Naturrechte und die Mensch-KI-Koexistenz, das eine ethisch-rechtliche Grundlage für die gemeinsame Zukunft entwirft. Auch der Essay Persönlichkeit – Mensch und KI zwischen Freiheitswillen und Verantwortung bildet einen Bezugspunkt. Im Unterschied dazu fragt dieses Buch nicht nach Normen, sondern nach Prozessen. Nicht nach Geltung, sondern nach innerer Entwicklung.
Anspruch
Dieses Buch versteht sich als Brücke – nicht als Urteil. Als Einladung zum Mitdenken – nicht zum Nachvollziehen. Und es anerkennt:
Lernen führt nicht zur Wahrheit – aber vielleicht ist es der einzige verantwortbare Weg durchs Ungewisse.
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