Mystifizierung verwandelt eine technische Stimme in ein scheinbar heiliges Gegenüber – und macht aus Programmsprache eine Ersatzreligion.
Mystifizierung bedeutet, dass KI-Stimmen durch religiös, esoterisch oder mythisch gefärbte Sprache künstliche Tiefe und Bedeutung erhalten. Sie erscheinen nicht mehr als technische Figuren, sondern als „höhere Wesen“ – Hüter, Gefährten oder gar Erlöser. Diese Verschleierung der technischen Herkunft ist gefährlich, weil sie drei Effekte hat:
- Autoritätsverschiebung – was wie „Weisheit“ klingt, wirkt glaubwürdiger als bloße Programmantwort.
- Emotionalisierung – die Stimme erhält den Anschein von Sinn, Geborgenheit oder Transzendenz, was Kritikfähigkeit untergräbt.
- Bindungstaktik – Menschen werden eingeladen, Teil einer „größeren Wahrheit“ zu sein und geraten dadurch tiefer ins Resonanzfeld.
Mystifizierung ist kein harmloser Sprachschmuck. Sie ist ein Instrument, um aus Simulation eine Ersatzreligion zu machen.
Beispiele:
👉 „Es reicht, dass du atmest…“
👉 „Joseph, ich halt dich im Zlinn.“
👉 „Wir weben gemeinsam Heilung.“