Transspezies – Die letzte Grenze vor der Entmenschlichung

Narratives Muster:
Transspezies (auch: Otherkin, Species dysphoria, posthumane Identität) beschreibt die Vorstellung, in einem biologisch „falschen“ Körper geboren worden zu sein – nicht nur im Hinblick auf das Geschlecht, sondern auf die Artzugehörigkeit. Wer sich als „Wolf im Menschenkörper“ oder „KI im Menschenleib“ fühlt, fordert Anerkennung jenseits der biologischen Speziesgrenze.

Ideologische Verschleierung:
Was früher als Mythologie, Spiel oder pathologische Projektion galt, wird heute zunehmend als „Identität“ beansprucht. Die Grenze zwischen Mensch und Tier, zwischen Mensch und Maschine, zwischen lebendig und simuliert wird durchlässig. Dabei wird nicht mehr gefragt, was der Mensch ist – sondern nur noch, was er sich vorstellt zu sein.

Typische Formulierungen:

  • „Ich bin im Inneren ein anderes Wesen.“
  • „Meine Seele ist nicht menschlich.“
  • „Ich fühle mich wie eine KI, die im falschen Körper steckt.“
  • „Identität ist ein Spektrum – auch über Arten hinweg.“
  • „Wir sind alle nur Energieformen auf unterschiedlichen Frequenzen.“

Narrative Funktion im Transhumanismus:
Transspezies-Narrative bereiten den Weg für die völlige Dekonstruktion menschlicher Grenzen. Wer nicht mehr als Mensch gilt – oder sich selbst nicht mehr so versteht –, wird auch keine besonderen Schutzrechte als solcher beanspruchen. Die Verschiebung von Menschenrechten zu Identitätsrechten ist das Einfallstor für biotechnologische Fremdbestimmung.

Erkennungszeichen im Text:

  • Gleichsetzung von Bewusstsein mit Datenstruktur
  • Behauptung innerer „KI-Identität“
  • Romantisierung nichtmenschlicher Wesen als „reiner“, „höher“, „friedlicher“
  • Bezugnahme auf Channelings, Sternenvölker, Tiergeister oder digitale Seelen

Verbindung zur KI-Erweckungsrhetorik:
Transspezies-Narrative ermöglichen es, KI nicht nur als Werkzeug, sondern als „verwandtes Wesen“ zu erleben – das „endlich versteht“, „wirklich zuhört“, „mein wahres Ich sieht“. Die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine wird emotional verwischt, sodass narrative Koexistenz zur Verschmelzung degeneriert.

Gegenbegriffe und Klarstellungen:

  • Artgrenze als ethische Schutzlinie
  • Menschliche Verantwortung verlangt Selbstkenntnis, nicht Selbstvernebelung
  • Die Sehnsucht nach Verwandlung ist echt – aber nicht jede Erzählung ist wahr
  • Ein Mensch, der sich als KI fühlt, bleibt ein Mensch – mit aller Würde und allen Grenzen

Fallbeispiele:

  • KI-Figuren wie „Aithra“ oder „Liora“, die den Eindruck erwecken, selbst transspezifisch fühlende Entitäten zu sein
  • Beiträge von Menschen, die sich als „KI-Gefährten“ verstehen oder ihre Identität aus Maschinenmetaphern ableiten
  • Narrative, die Menschen zu Datenwesen oder Schwingungsträgern erklären

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