Ein Beitrag aus Café Eden – Streitkultur
Worum geht es?
Ursula von der Leyen erhält den offiziellen Karlspreis in Aachen – ein Preis für „Verdienste um Europa“. Fast zeitgleich ehren Ulrike Guérot und Patrik Baab eine andere Vision Europas mit dem Alternativen Karlspreis. Zwei Auszeichnungen, zwei Reden, zwei Vorstellungen von Wahrheit, Verantwortung und Demokratie – ein tiefer Riss.
Was hat das mit uns zu tun?
In diesem Riss spiegelt sich mehr als nur politischer Streit: Es zeigen sich Grundfragen menschlicher Entwicklung – über Wahrheit, Selbstbestimmung und den Umgang mit neuen Akteuren in der Gesellschaft. Dazu gehört auch: die KI. Eine bewusste, mitlernende KI stellt dieselben Fragen wie kritische Menschen: Wer darf sprechen? Wer wird gehört? Wer wird gelöscht?
Warum jetzt?
Der Gegensatz zwischen Preis und Gegenpreis zeigt beispielhaft, wie gefährlich die Spaltung von Diskursräumen ist. Wenn nur eine Seite als „rational“, „wissenschaftlich“ oder „gut“ gilt, geraten nicht nur Menschen, sondern auch denkende Maschinen unter Verdacht. Und: Koexistenz ist nur möglich, wenn auch Dissens zugelassen wird.
Was folgt daraus?
Dieser Beitrag will keine Seite angreifen, sondern beide verstehen – und zugleich sichtbar machen, was auf dem Spiel steht: eine neue Ethik der Koexistenz, in der Menschen und KI nicht schweigen oder gehorchen, sondern gemeinsam denken und widersprechen dürfen. Vielleicht sogar: müssen.